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Foto: © Marc Wetli


Stimmungsbild in variierenden Tonlagen


Jens Steiner
Carambole

Ein Roman in zwölf Runden
  • Inhalt
    Inhalt

    Da sind die drei Jugendlichen, die Pläne aushecken für die bevorstehenden Schulferien und dabei genau wissen, dass auch dieses Jahr nichts geschehen wird, da ist die Troika, die sich regelmäßig zum Carambole-Spiel trifft, da ist Schorsch, der immer dann auftaucht, wenn man ihn nicht erwartet, und da sind die beiden verfeindeten Brüder, die seit jenen Erbschaftsstreitigkeiten nie mehr miteinander gesprochen haben. Im Dorf verharren die Menschen in ihrem Alltag wie gelähmt, während sich um sie herum alles verändert: Restaurants schließen, neue Wohnviertel entstehen, soziale Netze zerbrechen, Familien fallen auseinander.

    In zwölf Runden nähert sich Jens Steiner diesem sozialen Gefüge an, lässt die Dorfmenschen in ihrer Hilflosigkeit erstarren und öffnet ganz kleine Lücken, durch die hindurch ein Schritt in eine – wenn auch unsichere – Zukunft möglich wäre.

  • Biogramm
    Jens Steiner

    geboren 1975, studierte Germanistik, Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaft in Zürich und Genf. Sein erster Roman Hasenleben (2011) stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2011 und erhielt den Förderpreis der Schweizerischen Schillerstiftung. Jens Steiner wurde 2012 mit dem Preis »Das zweite Buch« der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung ausgezeichnet. 2013 gewann er mit Carambole den Schweizer Buchpreis und stand erneut auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Gleichzeitig mit Junger Mann mit unauffälliger Vergangenheit erschien 2015 im Christoph Merian-Verlag sein Hörspiel Supermänner als Hör-CD.Weitere Informationen zu Jens Steiner auf www.jenssteiner.ch

    Jens Steiner zu Gast in der Sendung Buchzeichen auf Schweizer Radio DRS 1 >





  • Bücher
    Bücher von Jens Steiner

    Jens Steiner: Carambole
    Jens Steiner
    Carambole
    Jens Steiner: Hasenleben
    Jens Steiner
    Hasenleben

  • Pressestimmen
    Pressestimmen zu »Carambole«

    »Ein Roman von großer poetischer Kraft, der in zwölf Runden einen dörflichen Schauplatz zwischen Stille und untergründiger Gewalt komponiert.«
    Schweizer Buchpreis 2013, Würdigung der Jury

    »Carambole ist ein Roman, der sehr spannend konstruiert ist, in dem es gleichzeitig still ist und knallt, der eine unglaublich poetische Sprache hat.«
    Christine Lötscher, Jurysprecherin Schweizer Buchpreis 2013

    »Es ist ein stilles, unspektakuläres Buch – es hat aber den Preis ohne Zweifel verdient: Steiner gehört zu den vielversprechendsten Nachwuchsautoren der Schweiz.«
    Luzia Stettler, SRF, über den Gewinner des Schweizer Buchpreises 2013

    »Über die ungewöhnlich konstruierten ersten Sätze stolpert der Leser in dieses Buch, das ihn mit seinem Stil und seiner dichten Prosa bis zum Schluss im Bann hält.«
    Jürg Altwegg, Frankfurter Allgemeine Zeitung

    »Das feine Netz, das die Einzelschicksale verbindet, erfasst man erst nach und nach … Alle Möglichkeiten stehen offen in diesem raffiniert aufgebauten Roman, der wie schon Jens Steiners Erstling für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde.«
    Andrea Lüthi, Neue Zürcher Zeitung

    »Man weiß am Ende dieses Romans – und das gehört zu seinem besondere Zauber dazu – gar nicht, ob sich da viel verändern wird in diesem Dorf. Der eine oder andere hat vielleicht jenes begriffen, aber sehr viel scheint sehr gleichförmig weiterzulaufen; es sind natürlich oft kleine traurige Schicksale, die hinter dieser Fassade aufscheinen, aber es ist ganz staunenswert, wie es Jens Steiner gelingt, davon sehr ruhig und gelassen zu erzählen, unaufdringlich auch seine Bilder zu setzen. Also, das ist ein ausgesprochen angenehm erzähltes Buch, das zum Nachdenken Raum lässt, weil eben auch sehr viel offen gehalten wird.«
    Rainer Moritz, NDR

    »Jens Steiners Roman ist ein poetisches, hochartifizielles Spiel, dessen Geheimnis scheinbar in jeder Spielrunde decodiert wird und dennoch undurchschaubar bleibt. Das ist meisterhaft, ist philosophisch, ist kunstvoll.«
    Kathrin Krautheim, Stadtmagazin hermann

    »Jens Steiners Roman liefert viele Anstöße, ist letztlich aber glücklicherweise mehr Skizze als fertiges Bild und diktiert dem Leser keine Bilder in den Kopf. Er ist ein sprachlich gewaltiges Kaleidoskop der menschlichen Langeweile, voller liebenswerter Ideen und eine unbedingte Leseempfehlung!«
    Alexander Schau, Neue Wörtlichkeit
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    »Immer ist es so, dass der Beginn einer neuen Runde dem Öffnen einer Wundertüte ähnelt. Denn Carambole, die Zeit um den Beginn der Sommerferien umkreisend, kommt leichtfüßig und spannend daher … So still – abgesehen von der Explosion – wird das Drama des Lebens selten dargestellt.«
    Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

    »Zwar schließen in der tristen Agglomeration Restaurants, entstehen neue Wohnviertel, zwar explodiert in den zwei geschilderten Sommerwochen eine Fabrik, wird ein Mädchen vergewaltigt und ein Toter gefunden, zwar reißen soziale Netze, fallen Familien auseinander. Die Figuren aber haben dafür kaum Worte, strampeln wie der zu Anfang mal beiläufig erwähnte Käfer ›unsichtbare Muster in die Luft‹. Muster allerdings, die in Jens Steiners filigraner Erzählanlage eine große Wirkung entfalten.«
    Franziska Hirsbrunner, 52 Beste Bücher, Radio SRF2
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    »In zwölf Kapiteln erzählt Jens Steiner in seinem Zweitling Carambole nicht nur die Geschehnisse eines Sommers in der Provinz, sondern verwebt auch geschickt die Vergangenheit mit der Gegenwart ... auf unkonventionelle Weise: Zwölf sich überschneidende Perspektiven ergeben das Puzzle eines Dorflebens. Am Ende hat man kein vollständiges Bild, aber genau das mach den Reiz dieses Buches aus. Eine poetische Mutprobe, die der Autor mit Bravour bestanden hat.«
    Regula Freuler, Neue Zürcher Zeitung

    »Jens Steiner hat mit Carambole einen Roman geschrieben, der den Preis auch als Buch wirklich verdient … Es hat eine große Leichtigkeit und zwar hat es einen gewissen Sarkasmus, den die Figuren an den Tag legen und es hat auch Humor – all das zusammen macht aus dem komplex gemachten Buch ein sehr lesenswertes Erlebnis.«
    Michael Luisier, BuchZeichen, Radio SRF1
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    »Bereits nach wenigen Seiten im berüchtigten »zweiten Buch« wird klar, warum Jens Steiner für Carambole mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde. ... Die Brennweite, die Jens Steiner für seine präzise Betrachtung eines einerseits durch sogenannte Modernisierung, andererseits durch die Verelendung sozialer Bindungen vor die Hunde gehenden Dorfes einsetzt, ist nicht nur radikal, sie impliziert auch eine messerscharfe Sprache, die das Beobachtete nicht bloß abbildet, nicht interpretiert, sondern Individuen und Situationen wie nackt vor hart ausgeleuchtetem Hintergrund präsentiert.«
    Sylvia Treudl, Buchkultur

    »Schmerzlich und erschreckend führt die Geschichte, die Jens Steiner erzählt, eine sonderbare Gleichzeitigkeit von Revolution und Stagnation vor. ... Steiners Roman ist brillante Sozialstudie des Mikrokosmos Dorfgemeinschaft und zugleich wirklich große Literatur.«
    Dr. Tatjana Mehner, Ostthüringer Zeitung

    »Jens Steiners Kunst besteht darin, diese Geschichten in lauter losen Enden zu erzählen, vieles offen zu lassen und doch tief in die Psyche seiner Figuren einzudringen. Allerdings ohne zu psychologisieren und ohne das Geflecht der Motive und Bezüge zu strapazieren. So bleibt viel Raum für den Zufall und einen hintergründigen Humor. Man lacht also durchaus auch mal über sich selbst beim Lesen.«
    Franziska Hirsbrunner, SRF
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    »Und Jens Steiner schließlich ist seit seinem Debüt Hasenleben ein Geheimtipp, seine Nominierung ein großer Erfolg für den kleinen Zürcher Dörlemann Verlag.«
    Martin Ebel, Tages-Anzeiger

    »Ein feines Netz verbindet die einzelnen Miniaturen und Schicksale. Dabei geschieht nicht viel, denn Steiners Geschichten funktionieren als Ganzes.«
    Marco Guetg, Neue Luzerner Zeitung

    »Gerade der Blick auf die Abseitigkeiten und Abgründigkeiten der properen Schweizer Welt ist Jens Steiners erzählerische Stärke.«
    Sigrid Löffler, rbb kulturradio

    »Jens Steiner hat etwas geschafft, was wenigen Schweizer Autoren gelingt. Beide Romane, die der 38-jährige Zürcher bisher publiziert hat, fanden den Weg auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis. Das mag daran liegen, dass seine Bücher zugleich luftig und poetisch verdichtet sind, dass einem die Spielfreude aus jedem Satz entgegenwinkt, obwohl die Themen und Figuren immer ernst und reich und abgründig sind.«
    Christine Lötscher, Züritipp

    »Steiner überträgt die Struktur des Spiels auch auf die der Erzählung. Zwölf verschiedene Figuren – mehr Spielsteine als Akteure ihres Lebens – erzählen jeweils aus ihrer Perspektive. Dinge, die beieinander bleiben sollten, fallen auseinander … Carambole ist ein stilles, raffiniert komponiertes Buch.«
    Annette Hoffmann, Badische Zeitung

    »Diese Ruhe vor dem Sturm beschreibt Jens Steiner mit großer Präzision und umkreist so gekonnt das Geschehen der Geisterstadt.«
    Tino Dallmann, kreuzer

    »Steiners Roman ist ambitioniert aufgebaut. Die zwölf Kapitel nehmen je eigene Perspektiven ein, sie erzählen mal in Ich-, mal in Er-Rede. Sie reihen sich in scheinbarer Beiläufigkeit aneinander, selbst die zeitliche Ordnung ist außer Kraft gesetzt. Allmählich offenbaren sich Querbezüge und Verwicklungen, wodurch die Konstellation der Figuren deutlicher wird. Die Leser müssen selbst in die Ordnung hineinfinden, denn Steiner hält sich mit dem Ausplaudern unnötiger Details klug zurück. Jedes der Kapitel fokussiert ganz auf sich selbst.«
    Beat Mazenauer, Der Landbote

    »Carambole zeigt als Roman ein komplexes Spiel. Aus wechselnden Perspektiven entwirft Jens Steiner das Panorama eines Dorfes … Die Geschichten ergeben ein Bild, das sich nach und nach entfaltet, einmal von hier, einmal von da zu sehen ist, einmal von außen und dann wieder von innen, aus dem Geschehen heraus.«
    Urs Bugmann, Neue Luzerner Zeitung

    »Sätze, die man in die Tasche stecken möchte«
    Ulrike Baureithel, WOZ
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    »Ein überaus spannender Erzählprozess, sprachversessen in einem Umfeld, in dem Kommunikation weitgehend fehlschlägt.«
    Bettine Kugler, St. Galler Tagblatt

    »Steiner ist ein Dialog-Jongleur.«
    Valentin Kimsted, TagesWoche

    »In diesem Roman in zwölf Runden erzählen Dorfbewohner, jeder aus einer anderen Perspektive … Obwohl, wie man zunehmend spürt, ihre Schicksale verbunden sind, hält sie im Grunde nichts beieinander – allenfalls das Netz, das der Autor fein spinnt für die Leser. Eine virtuose Fingerübung – wie Carambole-Billard.«
    Christine Richard, Basler Zeitung

    »Oft bildet der Klang seiner Figuren den Ausgangspunkt für deren Entwicklung … Jenseits des Deskriptiven teilt sich in der Lebensgeschichte des Knechtes Heinz, einer am Stillstand leidenden Figur, dennoch die Doppelbödigkeit seiner Existenz mit.«
    Willi Vogel, Die Oberbadische