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Foto: Iwan Bunin 1907, The Estate of Iwan Bunin, Leeds


Von der Faszination des Unterwegsseins


Iwan Bunin
Der Sonnentempel

Literarische Reisebilder 1897–1924
  • Aus dem Russischen von Dorothea Trottenberg
    Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen
    von Thomas Grob
    Deutsche Erstausgabe
    416 Seiten. Duo-Leinen. Leseband

    € [D] 26.00 / € [A] 26.80 / SFr. 35.00 (UVP)

    ISBN 9783908777472

    Als eBook erhältlich!
    eBook ISBN 9783908778547
    € 9.99


  • Inhalt
    Inhalt

    »Durch das eiserne Gitter vor dem winzigen Fenster schimmerte bleich der Mondhimmel hinein. In der dämmrigen, heißen Zelle schwirren lautlos die Moskitos.
    Die Wanzen von Tiberias hingegen werden sogar in den Reiseführern erwähnt… Doch alle Augenblicke sage ich mir: Ich bin in Tiberias! Diese Nacht war eine der glücklichsten in meinem ganzen Leben.«


    In den farbenprächtigen, poetischen Reisebildern des »Sonnentempel« beschwört Iwan Bunin die Magie der Orte und die Faszination des Unterwegsseins im Orient.
    Die sowohl sinnlichen als auch präzisen Beschreibungen sind verwoben mit Bildern aus der mythischen und realen Vergangenheit, aus der Bibel, dem Koran und der Dichtung.

    Weitere Erzählungen aus den Jahren 1897–1924 zeigen Bunin auf einer Frachtschiffahrt durch den Suez-Kanal, in den Glarner Alpen, in Tempelanlagen auf Ceylon, bei den Opferaltären von Baalbek und in der ukrainischen Steppe.
    Es war für ihn eine der größten Entbehrungen, daß er, der die ganze Welt gesehen hatte, als Emigrant aufs Reisen verzichten mußte.


    INHALT

    Der Sonnentempel
    Der Schatten des Vogels
    Das Meer der Götter
    Das Delta
    Das Licht des Zodiak
    Judäa
    Der Stein
    Die Scheol
    Die Wüste des Teufels
    Das Land von Sodom
    Der Sonnentempel
    Genezareth

    Frühe Reisen
    Am Donez
    »Auf Kosakenart«
    Der Gebirgspaß
    Die neue Strecke
    Nebel
    Stille
    In den Alpen
    Von der Höhe

    Reisebilder 1911-1913
    Der Schrei
    Im Land der Stammväter
    Der Lyra-Spieler Rodion
    Die Lanze des Herrn

    Reminiszenzen
    Dritter Klasse
    Die Stadt des Königs aller Könige
    Große Wasser
    Skarabäen
    Die Rose von Jericho

  • Biogramm
    Iwan Bunin

    geboren 1870 in Woronesch, emigrierte 1920 nach Paris. Am 10. Dezember 1933 erhielt er als erster russischer Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 8. November 1953 im französischen Exil. 2003 erschien der kleine Band Ein unbekannter Freund in der Übersetzung von Swetlana Geier.

    Bislang erschienen in der Auswahlwerkausgabe (alle Bände deutsch von Dorothea Trottenberg):

    Verfluchte Tage. Ein Revolutionstagebuch (Band 1)
    Der Sonnentempel. Literarische Reisebilder (Band 2)
    Am Ursprung der Tage. Frühe Erzählungen 1890–1909 (Band 3)
    Das Dorf. Suchodol (Band 4)
    – Gespräch in der Nacht. Erzählungen 1911 (Band 5)
    – Vera. Erzählungen 1912 (Band 6)
    – Frühling. Erzählungen 1913 (Band 7)
    – Ein Herr aus San Francisco. Erzählungen 1914/1915 (Band 8)
    Leichter Atem. Erzählungen 1916–1920 (Band 9)
    Nachts auf dem Meer. Erzählungen 1920–1924 (Band 10)
    Der Sonnenstich. Erzählungen 1924–1926 (Band 11)

    Weitere Werke sind in Vorbereitung.

    Leben und Werk Iwan Bunins. Eine Zeittafel (PDF, 142 KB)

    Iwan Bunin bedankt sich für seinen Nobelpreis >




    Dorothea Trottenberg

    studierte Slavistik in Köln und Leningrad, arbeitet als Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek Basel und als freie Übersetzerin klassischer und zeitgenössischer russischer Literatur, u. a. von Boris Akunin, Michail Bulgakov, Iwan Bunin, Nikolaj Gogol, Vladimir Sorokin und Maria Rybakova.

    Im Jahr 2003 erhielt sie eine Anerkennungsgabe der Literaturkommission der Stadt Zürich. Für ihre Übertragung des Romans Der himmelblaue Speck von Vladimir Sorokin (DuMont Verlag, 2000) wurde sie 2007 mit dem Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis ausgezeichnet, 2012 erhielt sie den Paul-Celan-Preis. 2021 wurde sie mit einem Anerkennungsbeitrag der Fachstelle Kultur des Kantons Zürichs für die Übersetzung von Iwan Bunins Leichter Atem ausgezeichnet. Bei den Schweizer Literaturpreisen 2024 gewann sie den Spezialpreis Übersetzung.
    Laudatio von Michael Mettler >

    Laudatio vom Bundesamt für Kultur >

    Im Dörlemann Verlag sind in ihrer Übersetzung erschienen: Lev Tolstojs Roman Familienglück, die Novellenbände von Ivan Turgenev Klara Milic und Faust, Sigismund Krzyzanowskis Romane Der Club der Buchstabenmörder und Münchhausens Rückkehr sowie die bislang neun Bände der Auswahlwerkausgabe von Iwan Bunin.



  • Bücher
    Bücher von Iwan Bunin

    NEUIwan Bunin: Der Sonnenstich
    Iwan Bunin
    Der Sonnenstich
    Erzählungen 1924-1926
    Soeben erschienen
    Iwan Bunin: Der Sonnentempel
    Iwan Bunin
    Der Sonnentempel
    Iwan Bunin: Frühling
    Iwan Bunin
    Frühling
    Iwan Bunin: Leichter Atem
    Iwan Bunin
    Leichter Atem
    Iwan Bunin: Nachts auf dem Meer
    Iwan Bunin
    Nachts auf dem Meer
    Erzählungen 1920–1924
    Iwan Bunin: Vera
    Iwan Bunin
    Vera
    Iwan Bunin: Verfluchte Tage
    Iwan Bunin
    Verfluchte Tage
    Iwan Bunin: Verfluchte Tage
    Iwan Bunin
    Verfluchte Tage

  • Termine
    Termine: Iwan Bunin

    11.5.2024
    Der Sonnenstich

    Solothurn Literaturtage
    Wengisaal

    14:30-15:30 Uhr

    Die preisgekrönte Übersetzerin Dorothea Trottenberg erzählt über ihre Arbeit als Übersetzerin von Iwan Bunins Werkausgabe, von der jüngst der Band Der Sonnenstich erschienen ist.


    15.5.2024
    Der Sonnenstich

    Literaturhaus Zentralschweiz
    Alter Postplatz 3
    6370 Stans

    19:45 Uhr

    Die preisgekrönte Übersetzerin Dorothea Trottenberg spricht gemeinsam mit den Herausgeber Thomas Grob über das neue Buch Der Sonnenstich von Iwan Bunin.


  • Pressestimmen
    Pressestimmen zu »Der Sonnentempel«

    »Der Zürcher Dörlemann Verlag startete 2003 das zehnbändige Projekt ›Iwan Bunin: Ausgewählte Werke in Einzelausgaben‹, herausgegeben von Thomas Grob. … Besäße ich tausend Daumen, würde ich sie alle drücken: Ohne Bunin als Bindeglied zwischen der klassischen russischen Literatur und der Moderne kann man letztere – Andrej Belyj und Fjodor Sologub, Leonid Dobytschin und Konstantin Waginow – nicht verstehen und lieben: Bunin weist den Weg ins russische 20. Jahrhundert.«
    Oleg Jurjew, Tagesspiegel

    »Wer mit solcher Kraft beschreiben kann, schafft Bilder für die Ewigkeit …«
    FAZ Reiseblatt

    »Es gibt kaum eine Prosa von vergleichbarer Intensität und Sinnlichkeit der Geräusche, Gerüche und Farben. In Bunins literarischen Reisebildern – sorgfältig übersetzt, ediert und kenntnisreich kommentiert – entstehen sehr emotionale, kultur- und geschichtsgesättigte Eindrücke von Orten und Landschaften, in denen er immer auch die Spuren der Vergangenheit erkennt, die für ihn ›das Geheimnis des Lebens‹ birgt. Deshalb sind dies nicht einfach wunderbar genau beobachtete Skizzen exotischen Lebens, sondern auch Schlüsseltexte für Bunins Weltsicht. Bunins Reisebilder machen neugierig auf sein vielfältiges literarisches Werk. Da gibt es noch sehr viel zu entdecken!«
    Karla Hielscher, Deutschlandfunk
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    »Es ist der Eindruck, dass hier jemand alles in der Welt zum ersten und zum letzten Mal erblickt, der diesen Stücken einen unvergänglichen Zauber verleiht.«
    Ulrich Baron, Spiegel online

    »Zusammen mit seiner Frau Vera Muromzewa bereiste Iwan Bunin die Türkei, Ägypten, den Nahen Osten, Indien und Ceylon. Nichts erscheint ihm zu gefährlich, nichts zu strapaziös – so neugierig und erlebnishungrig zieht nur durch die Welt, wer die Ferne und das Unterwegssein wirklich liebt – und wer es braucht. Seine Freude über die Schönheit der Welt und tiefe Dankbarkeit dafür leuchtet aus all den hier versammelten Reisebildern, von denen einige nicht anders als Gebete zu verstehen sind.«
    Brigitte van Kann, WDR3

    »Bunins literarische Reisebilder sind von ansteckender Daseinslust, eine uns heute unbekannte Herrlichkeit und Freiheit sprechen aus ihnen, eine sinnliche Unmittelbarkeit und beseligende Nähe zu den Dingen.«
    Christine Hamel, Bayern 2

    »Mitreißenderes und Faszinierenderes über Kairo und den Vorderen Orient wie in diesen hochliterarischen Reiseberichten lässt sich kaum entdecken. Aber auch über die Alpen und Ceylon, über das Schwarze wie über das Rote Meer schrieb Bunin hinreißend lyrisch und enorm bilderstark. Großartig übersetzt.«
    Alexander Kluy, Buchkultur

    »Man muss lange suchen, um Schilderungen von so erlesener Eleganz wie die Iwan Bunins zu finden. Sie zu lesen, heißt, einen Reiseschriftsteller von Rang kennen zu lernen, einen Stilisten des Unterwegsseins, und mit ihm durch vergangene Welten zu streifen. Bunin schrieb unendlich zart fühlend, mit einer bemerkenswerten historischen und religionsgeschichtlichen Grundierung und mit der Kennerschaft dessen, der sich beeindrucken ließ, weil er das Gesehene einzuordnen verstand. Und weil er es liebte. Der Sonnentempel, den Dorothea Trottenberg in ein schönes Deutsch übertragen hat, ist ein Buch, das man an Bord behalten sollte.«
    Cord Aschenbrenner, Neue Zürcher Zeitung

    »Seine Reiseberichte sind absolute Kabinettstücke des Beschreibens, eine Art Reisepoesie. Wie er mit einer Präzision zu Papier bringt, was er sieht, hört und riecht, wie genau, anschaulich, er nur schon das Farbenspiel des Himmels am Abend beschreibt – einfach großartig. … Er ist ein Meister der Beschreibung. … Iwan Bunin schreibt eine wunderbare Prosa, die sogar in der deutschen Übersetzung von Dorothea Trottenberg glänzt.«
    Christian Schmid, SRF1

    »Die ganze Pracht – Iwan Bunin, Russlands erster Literaturnobelpreisträger, wird in einer Edition ausgewählter Werke bis 2016 für deutschsprachige LeserInnen erschlossen.«
    Carlo Bernasconi, Schweizer Buchhandel

    »In seinen Reisetagebüchern lässt Iwan Bunin die Länder reden, die Natur: Die Wüste, die Steppe, die Berge; Eukalyptusbäume und Hängeohrziegen; in Jerusalem, Kairo, Beirut, Baalbek. Seine sehr genauen, plastischen Erzählungen geben die tiefe Sehnsucht an den Leser weiter, unterwegs zu sein und ein ganzes Leben unterwegs zu bleiben.«
    Peter Pisa, Kurier

    »Das Gleiten in der endlosen Weite der Meere, das langsame Näherkommen der Küste, des ersehnten Ziels, dann das Wetter mit Wind, Wolken, Nebel und Regen, dem man unmittelbar ausgesetzt ist, die Farben des Himmels und das Leben an Bord dieser Dampfer – alles verdichtet sich bei Bunin zu stimmungsvollen, lyrischen Bildern voller Poesie.«
    Geneviève Lüscher, NZZ am Sonntag

    »Eine ›uralte‹ Weltkarte vor sich, notiert Iwan Bunin 1924: ›Wieder werfe ich einen Blick darauf - zum wievielten Male im Leben, und noch immer begierig!‹ … Vor allem die russischen Reiseschilderungen atmen diesen Geist des entdeckenden Er-Fahrens, einer wesentlich sinnlichen Bereicherung, die Bunin in hinreißenden Schilderungen nachempfindbar macht. In seiner Übersetzerin haben sie eine zuverlässige Mitarbeiterin.«
    Gregor Ziolkowski, Deutschlandradio Kultur
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    »In knappen Worten gelingen ihm eindrucksvolle Skizzen über die Färbung der Wolken ebenso, wie über einen belebten Marktplatz. Aus den bunten und schwirrenden Eindrücken scheint Bunin Bilder geradezu anzusaugen. Man spürt die physische Lust, die Bunin inmitten des exotischen Gewimmels empfindet und sich bei ihm in Sprachkraft umsetzt. Hervorzuheben ist neben der vorzüglichen Übersetzung von Dorothea Trottenberg auch die Aufmachung dieses mittlerweile dritten Bandes einer Bunin-Werkausgabe.«
    Volker Strebel, literaturkritik.de
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    »Großartige poetische Impressionen. Ob an der Klagemauer oder auf dem Passagierschiff, stets schafft es Bunin, äußerst plastisch und häufig mit biblischen Bezügen ferne Städte und Landschaften vor unseren Augen erstehen zu lassen.«
    Knut Cordsen, B5 aktuell

    »Bunins Reiseberichte sind in zweifacher Hinsicht ein Lesegenuss: Zum Einen beschreiben sie die Art des Reisens zu Anfang des 20. Jahrhunderts, bringen den Leser gewissermaßen in Länder, die heute anders heißen, und gewähren Einblicke in Kulturen, Religionen, Sitten und Landschaften, die heute in einer modernisierten Welt so nicht mehr zu erleben und zu erfahren sind. Zum Anderen bietet sich dem Leser der Genuss an der ausdrucksstarken poetischen Sprache Bunins, mit der er den besonderen Zauber und die Atmosphäre der aufgesuchten Orte in einer Gegend, die schon seit Jahrhunderten europäische Schriftsteller anzieht, abbildet.«
    Winfried Stanzick, sandammeer.at
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    »Impressionen aus Russland, Palästina, Ägypten, Konstantinopel und Ceylon schildern poetisch und zugleich realistisch und detailreich in nahezu greifbarer Lebensnähe und faszinierend reichen farblichen Nuancen eine pittoreske versunkene Welt. Eine empfehlenswerte Entdeckung von ungewöhnlicher sprachlicher Schönheit und Ausdruckskraft.«
    Erdmann Steinmetz, ekz.bibliotheksservice

    »Bunins Aufzeichnungen beschreiben eindrücklich die Fahrten auf dem Dnjepr, durch die ukrainische Steppe, die Tempelanlagen in Ceylon, die Fahrt mit einem Frachtschiff von Port Said durch den Suezkanal und das Rote Meer und weiter durch die Weiten des Indischen Ozeans bis nach Ceylon.«
    Edith Lohner, Buchzeichen

    »In Bunins Reiseschilderungen verbinden sich die konkreten Begegnungen und Erlebnisse immer wieder mit Bildern aus Geschichte und Mythologie der besuchten Länder, Motiven der Bibel, des Korans und der Weltliteratur.«
    Karlheinz Kasper, Osteuropa