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Foto: Iwan Bunin 1907, The Estate of Iwan Bunin, Leeds


Das literarische Tagebuch der russischen Revolution

»Rußlands erster Literaturnobelpreisträger verurteilte die russische Revolution und verließ seine Heimat 1920, um fortan im französischen Exil vom Erinnerungsgepäck seines imaginären Rußland zu zehren. Sprachliche Bilder, sinnliche Einzelheiten wurden zugleich sparsamer und expressiver, die Grundthemen menschlicher Existenz von Liebe und Tod traten hervor wie im Labor präpariert.«
Kerstin Holm, Frankfurter Allgemeine Zeitung


Iwan Bunin
Verfluchte Tage

Ein Revolutionstagebuch
  • Aus dem Russischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen
    von Dorothea Trottenberg
    Mit einem Nachwort von Thomas Grob
    Originaltitel: Okajannye dni
    260 Seiten. Duo-Leinen

    € [D] 26.00 / € [A] 26.80 / SFr. 35.00 (UVP)

    ISBN 9783908777175

    Als eBook erhältlich!
    ISBN eBook 9783908778561
    € 9.99

  • Sonderausgabe:
    Iwan Bunin: Verfluchte Tage

  • Leseprobe (Book2Look)
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  • Inhalt
    Inhalt

    Erstmals auf deutsch liegt mit Verfluchte Tage das Tagebuch Iwan Bunins aus der Zeit des russischen Bürgerkriegs vor. Durch Rückgriffe auf die vorrevolutionäre Zeit und die Tage der Februarrevolution entsteht ein bedeutendes – und in seiner Vehemenz singuläres – Zeitzeugnis, in dem Bunins ablehnende Haltung gegenüber der Revolution unverhüllt zum Ausdruck kommt.

    Verfluchte Tage ist kein Tagebuch im üblichen Sinne, sondern ein streng durchkomponiertes literarisches Werk. Es fußt auf den Notizen, die Bunin unter dem unmittelbaren Eindruck der Ereignisse 1918/19 in Moskau und Odessa gemacht hat. Ereignisse, die nicht nur für sein Heimatland, sondern auch für sein persönliches Schicksal entscheidend waren und dazu führten, daß er 1920 Russland für immer verließ. Okajannye dni erschien in Buchform erstmals 1935 bei Petropolis in Berlin und gilt als ein Schlüssel zum Verständnis Bunins.

  • Biogramm
    Iwan Bunin

    geboren 1870 in Woronesch, emigrierte 1920 nach Paris. Am 10. Dezember 1933 erhielt er als erster russischer Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 8. November 1953 im französischen Exil. 2003 erschien der kleine Band Ein unbekannter Freund in der Übersetzung von Swetlana Geier.

    Bislang erschienen in der Auswahlwerkausgabe (alle Bände deutsch von Dorothea Trottenberg):

    Verfluchte Tage. Ein Revolutionstagebuch (Band 1)
    Der Sonnentempel. Literarische Reisebilder (Band 2)
    Am Ursprung der Tage. Frühe Erzählungen 1890–1909 (Band 3)
    Das Dorf. Suchodol (Band 4)
    – Gespräch in der Nacht. Erzählungen 1911 (Band 5)
    – Vera. Erzählungen 1912 (Band 6)
    – Frühling. Erzählungen 1913 (Band 7)
    – Ein Herr aus San Francisco. Erzählungen 1914/1915 (Band 8)
    Leichter Atem. Erzählungen 1916–1920 (Band 9)
    Nachts auf dem Meer. Erzählungen 1920–1924 (Band 10)
    Der Sonnenstich. Erzählungen 1924–1926 (Band 11)

    Weitere Werke sind in Vorbereitung.

    Leben und Werk Iwan Bunins. Eine Zeittafel (PDF, 142 KB)

    Iwan Bunin bedankt sich für seinen Nobelpreis >




    Dorothea Trottenberg

    studierte Slavistik in Köln und Leningrad, arbeitet als Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek Basel und als freie Übersetzerin klassischer und zeitgenössischer russischer Literatur, u. a. von Boris Akunin, Michail Bulgakov, Iwan Bunin, Nikolaj Gogol, Vladimir Sorokin und Maria Rybakova.

    Im Jahr 2003 erhielt sie eine Anerkennungsgabe der Literaturkommission der Stadt Zürich. Für ihre Übertragung des Romans Der himmelblaue Speck von Vladimir Sorokin (DuMont Verlag, 2000) wurde sie 2007 mit dem Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis ausgezeichnet, 2012 erhielt sie den Paul-Celan-Preis. 2021 wurde sie mit einem Anerkennungsbeitrag der Fachstelle Kultur des Kantons Zürichs für die Übersetzung von Iwan Bunins Leichter Atem ausgezeichnet. Bei den Schweizer Literaturpreisen 2024 gewann sie den Spezialpreis Übersetzung.
    Laudatio von Michael Mettler >

    Laudatio vom Bundesamt für Kultur >

    Im Dörlemann Verlag sind in ihrer Übersetzung erschienen: Lev Tolstojs Roman Familienglück, die Novellenbände von Ivan Turgenev Klara Milic und Faust, Sigismund Krzyzanowskis Romane Der Club der Buchstabenmörder und Münchhausens Rückkehr sowie die bislang neun Bände der Auswahlwerkausgabe von Iwan Bunin.



  • Bücher
    Bücher von Iwan Bunin

    NEUIwan Bunin: Der Sonnenstich
    Iwan Bunin
    Der Sonnenstich
    Erzählungen 1924-1926
    Soeben erschienen
    Iwan Bunin: Der Sonnentempel
    Iwan Bunin
    Der Sonnentempel
    Iwan Bunin: Frühling
    Iwan Bunin
    Frühling
    Iwan Bunin: Leichter Atem
    Iwan Bunin
    Leichter Atem
    Iwan Bunin: Nachts auf dem Meer
    Iwan Bunin
    Nachts auf dem Meer
    Erzählungen 1920–1924
    Iwan Bunin: Vera
    Iwan Bunin
    Vera
    Iwan Bunin: Verfluchte Tage
    Iwan Bunin
    Verfluchte Tage
    Iwan Bunin: Verfluchte Tage
    Iwan Bunin
    Verfluchte Tage

  • Termine
    Termine: Iwan Bunin

    11.5.2024
    Der Sonnenstich

    Solothurn Literaturtage
    Wengisaal

    14:30-15:30 Uhr

    Die preisgekrönte Übersetzerin Dorothea Trottenberg erzählt über ihre Arbeit als Übersetzerin von Iwan Bunins Werkausgabe, von der jüngst der Band Der Sonnenstich erschienen ist.


    15.5.2024
    Der Sonnenstich

    Literaturhaus Zentralschweiz
    Alter Postplatz 3
    6370 Stans

    19:45 Uhr

    Die preisgekrönte Übersetzerin Dorothea Trottenberg spricht gemeinsam mit den Herausgeber Thomas Grob über das neue Buch Der Sonnenstich von Iwan Bunin.


  • Pressestimmen
    Pressestimmen zu »Verfluchte Tage«

    »Lobenswert ist neben der vorzüglichen Übersetzung von Dorothea Trottenberg auch die Aufmachung dieses Bändchens: neben einem sorgfältigen Anmerkungsapparat findet sich auch ein Personenregister sowie eine Zeittafel mit Leben und Werk Iwan Bunins.«
    Volker Strebel, Ostragehege

    »Die tiefe Emotionalität, die rasende, Fakten und Daten souverän ignorierende Subjektivität macht Verfluchte Tage zu einem faszinierenden Zeitzeugnis und zu großer Literatur: Wer wissen will, wann genau Lenin, Trotzki, Kerenski oder Denikin was warum getan und gesagt haben, ist hier falsch. Wer einen Eindruck von der Radikalität bekommen möchte, mit der das Jahr 1917 in der russischen Geschichte und Kultur Anfangs- und Endpunkte setzte, wer spüren möchte, mit welcher Gewalt Alt und Neu aufeinander trafen, der kann kaum ein besseres Buch finden als Iwan Bunins Verfluchte Tage
    Uli Hufen, WDR

    »Bunins Text fehlt jede historische Distanz und Gelassenheit gegenüber der Fatalität der Geschichte. Gerade dadurch erweist sich seine Darstellung als hellsichtiges Korrektiv des im 20. Jahrhundert so verbreiteten blauäugigen Forschrittglaubens.«
    Karla Hielscher, Spiegel Spezial Buchmesse

    »Bunins Revolutionstagebuch stellt eine der wichtigsten Entdeckungen aus dem Fundus der russischen Exilliteratur dar. ... Es steht zu hoffen, dass die mustergültige Übersetzung der Verfluchten Tage Iwan Bunins absolut eigenständigem und stilistisch vollendetem Schaffen endlich zu gebührender Anerkennung verhilft.«
    Ulrich M. Schmid, Neue Zürcher Zeitung

    »Die von Dorothea Trottenberg in ein schönes und lesbares Deutsch übertragenen … Tagebuchnotizen aus dem russischen Bürgerkrieg geben Einblick in das Innenleben eines tief verzweifelten, sich in Wüten verzehrenden Konservativen …«
    Stephan Wackwitz, Frankfurter Allgemeine Zeitung

    »Es ist vor allem ein historisches Dokument, aber interessant ist das Werk auch unter der Fragestellung, welche Möglichkeiten und Chancen die Literatur gegenüber geschichtlichen Umwälzungen überhaupt noch hat. Die Ausgabe ist übrigens sorgfältig, ja liebevoll ediert, mit Anmerkungen und einem erhellenden Nachwort von Thomas Grob, in einer sehr angenehmen Übersetzung von Dorothea Trottenberg.«
    Martin Zingg, Der Bund

    »Der von Dorothea Trottenberg blendend übersetzte, schön ausgestattete Band sollte dem Literaturnobelpreisträger endgültig zum Durchbruch verhelfen.«
    Rheinischer Merkur

    »Eine Entdeckung!.«
    Neue Westfälische Zeitung

    »Jetzt, wo alles vorbei ist und man in Ruhe darüber nachdenken kann, wäre es eine verdammt gute Zeit, diese Verfluchten Tage zu lesen, um vielleicht besser zu verstehen, wie alles gekommen ist. Voller Leidenschaft und Verzweiflung kommentiert Bunin das Geschehen, das er doch nicht ändern konnte: den Untergang der alten Welt unter dem Motto: es kommt nichts Besseres nach.«
    Walter Klier, Wiener Zeitung

    »Doch bei all seiner Lebendigkeit ist dieser Augenzeugenbericht effektvolle Literatur.«
    Alexander Kluy, Buchkultur

    »Die Gewöhnung an die Gewalt, die soziale Vereinsamung, die materielle und seelische Not ziehen sich als bedrängende Themen durch das Werk, das weit mehr ist als eine Sammlung flüchtiger Notizen: große Literatur.«
    Helena Malzew, Badische Zeitung

    »Das ist keine Gelegenheitsschrift eines großen Stilisten, sondern ein starkes Zeugnis.«
    Salzburger Nachrichten

    »Dieses Buch bringt seinen Lesern sehr viel. Eine Revolutionszeit von innen gespürt, in prägnanter Sprache und überzeugenden Bildern.«
    Mareile Ahrndt, Wostok